Seit Juli 2023 können GästInnen der Unvernunft euch Updates zur Folge liefern. Jede Folge hat nun ein eigenes Blog.
Hier findet ihr alle Beiträge gesammelt.
https://kunstderunvernunft.de/224-nova
Ich habe ganz vergessen hier Novas Beitrag zu posten. Ihre Sicht auf den "Kauf von BDSM Dienstleitungen ist wirklich super.
... und ich dachte, das Thema wäre für mich echt abgehakt. Aber dank des Podcasts erlebt "Hund" als Spielthema gerade echt eine Renaissance, und ich durfte kürzlich 2 Nächte in Kaltenstein (fetlife @the-jail) draußen im Gefangenenhof angeleint zum Schlafen auf der Hundematratze verbringen. Wunderschön und Stunden echter Glückseligkeit. Ich hatte an meiner Leine 1,5m Aktionsradius - der Schlüssel für Leine und Geschirr hing gut sichtbar in 3-4m Entfernung. Ich liebe einfach den subtilen Humor des dortigen Personals ;). Hoffentlich klappt das hier mit dem angehängten Bild.
Ach ja: Endlich mal wieder "oben" gespielt habe ich mit einem Neukontakt ein paar Tage später dort auch, und wir haben es glaube ich beide sehr genossen. Ich finde ja "Orgasmus" schon ganz knuffig, aber noch viel mehr kickt bei mir "Vertrauen". Und ich könnte heute noch quieken vor Glückseligkeit dass der Mensch dort mittags aufschlug mit "Mal vorsichtig gucken was ihr hier so macht, ich bin ja neugierig, aber bitte BLOSS NIE WIEDER in meinem Leben Strom, damit hab ich schlechte Erfahrungen gemacht" - und 4-5h und eine lange Hausführung später fragte er ob ich ihn vielleicht doch mit Strom bespielen könnte... Gerne ;). Zitat: "Bei wem hätte ich besser aufgehoben sein sollen, als bei einem Elektriker? 😋"
Vielfach werden in Unterhaltungen über BDSM die Begrifflichkeiten "Spiel" oder "Spielen" genutzt. Auch ich spreche in diesem Zusammenhang vom Spiel.
Nun gibt es verschiedene Arten BDSM zu betrachten.
Offensichtlich werden Unterschiede, wenn wir BDSM als Beteiligte oder Unbeteiligte anschauen.
Jedoch ist auch die Perspektive innerhalb der BDSM-Community ein weites Spektrum. Darauf möchte ich im Folgenden näher eingehen.
Manche Menschen würzen ihre sexuellen Erlebnisse mit BDSM-Komponenten, wie beispielsweise Fesseln mit Tüchern (Bondage), Augenbinde (Sinnesentzug), leichte Schläge auf den Po (Impact Play) oder Knabbern an den Nippeln (SM). Möglicherweise bezeichnen sie ihre Aktivitäten nicht einmal als BDSM; was vollkommen legitim ist. Sie sprechen vielleicht davon, dass sie miteinander spielen und knisternden Spaß haben. Ich finde es sehr schön, wenn Menschen für sich diese Akzente entdecken und ausleben - egal wie sie es selbst benennen.
Es gibt darüber hinaus Menschen, die BDSM als Teil ihrer Identität sehen und ihre Vorlieben durchaus klar als BDSM oder einen BDSM-Teilaspekt (Bondage, DS, SM, ...) benennen. Das ist für mich der Fall.
Einige der aktiven BDSMys priorisieren ihre BDSM-Aspekte so stark, dass sie diese als sehr wichtigen Bereich in ihrem Leben ansehen, bis hin zur Lebenseinstellung. So wird nachvollziehbar, dass die BDSM-Aspekte nicht unbedingt nur als Spiel(ereien) betrachtet werden. Das kann wiederum dazu verführen, die Begriffe "Spiel" und "Spielen" als Bezeichnung für BDSM-Aktivitäten sogar abzulehnen.
Wer für sich selbst entscheidet, für die eigenen BDSM-Aktivitäten andere Begriffe zu nutzen, ist aus meiner Sicht frei dies zu tun.
Erst wenn die Vermeidung der Begriffe "Spiel" und "Spielen" im BDSM-Kontext als allgemeingültig erklärt wird, erscheint mir dies schwierig.
Wie oben erwähnt benenne ich selbst meine BDSM-Aktivitäten als Spiel, wobei dort ernsthafte Dinge passieren können.
Nun mag die erste Ableitung daher kommen, dass ich Rollenspiele mag. So liegt die Bezeichnung "Spiel" für mein Handeln recht nahe.
Jedoch gibt es ebenso Momente, in denen der Rollenspielkontext abwesend ist.
Bondage oder Impactplay sind hier beispielhaft zu nennen.
Und trotzdem bezeichne ich diese als Spielarten meines BDSMs.
Ja, ich spiele - verantwortungsbewusst, ernsthaft, einvernehmlich und mit Freude.
Kurzes Update.
Ich habe am vergangenen Freitag einen Stammi in Hannover besucht.
Nach der etwas schwierigen Parkplatzsuche, war das finden des Treffpunktes kein Problem. Die Leute vor Ort waren super nett und es kam schnell zu Gesprächen. Wie es der Zufall wollte, habe ich jemanden wiedergetroffen, den ich das letzte mal 2008 gesehen habe. War auf alle Fälle super witzig.
Gruß
Sven
Liebe alle,
es freut mich, dass ihr so sehr daran anteil nehmt, wie ich meine ersten Schritte in der Szene gemacht habe. Immer wieder erreichen mich Nachrichten, dass ich doch "diesen Typ" dringen loswerden muss, weil er meine Grenzen nicht respektieren würde - gerade gestern erst wieder.
Keine Sorge, nur ein paar Wochen nach dieser Aufnahme hat es bei mir auch geklickt und ich habe begonnen, mich von ihm zu lösen - und Überraschung: er wollte mich nicht gehen lasssen. Stattdessen hat er geheult wie ein Baby (wirklich!) und mich überredet, es noch mal zu versuchen. Weil sich aber absolut nichts verändert hat, war weitere zwei Wochen später entgültig Schluss - und ich fühlte mich, als hätte ich eine Zwangsjacke abgelegt!
Seit nun mehr zweieinhalb Jahren habe ich eine neue Partnerperson, die meine Grenzen respektiert und bereit ist, mit mir viele neue spannende Dinge ausprobiert. Ich bin sehr dankbar, dass they für mich da ist, und möchte nie wieder ohne they sein!
Ich weiß es zu schätzen, dass ihr euch Sorgen um mich macht, aber die Katastrophe ist längst Vergangenheit, ihr braucht euch also keine Sorgen mehr zu machen.
LG
Sayuri
Ich hab es schon in dieser Livefolge über kinky Rollenspiel gesprochen: https://kunstderunvernunft.de/239-liveshow123
Und ich merke auch immer wieder wie High Concept Parties, also welche die schon klar Rollen zuordnen, die sind, bei denen ich am ehesten zum Spielen komme. Ich gebe mir da auch echt Mühe mit Requisite und Vorbereitung, wenn ich hingehe oder auch mit dem Einnehmen eines entsprechend Headspace.
Auf jeden Fall hier, meine Dinge dieser Woche.
Es hat einige Wochen gedauert aber jetzt ist das Geheimnis gelüftet und ihr könnt in der Podcast Folge ab ca 1h 51min hören, was es mit der Verschwörung auf sich hatte :)
Ich hoffe das Warten hat sich gelohnt!
...und für mich aus heutiger Sicht befremdlich.
So wirkt diese Folge und das was ich erzähle auf mich, wenn ich sie jetzt höre.
Aufgenommen in einer eher dunkleren Phase meines Lebens.
Unsicher, suchend, depressiv, manipulierbar. Stolpernd und taumelnd den weiteren Weg suchend. Mich selbst suchend. Einflüsse von außen aufgreifend und diesen nachgehend, ohne einen Funken Reflektion. Das beschreibt mich und meinen Zustand in dieser Zeit vor fast genau 5 Jahren.
Spielt BDSM und Kink heute noch ein Rolle in meinem Leben?
Ja, eine untergeordnete Rolle. Die Szene interessiert mich nur noch am Rande. Kink ist für mich heute eine Verbindung zwischen mir und mir lieben Menschen. Definitiv nicht mehr Teil einer Selbstdarstellung, da mich die eigene und vor allem die Selbstdarstellung anderer ermüdet und eher abschreckt. Der Blick hinter die "Kulissen" hat bisher immer ernüchtert.
Würde ich die Folge mit dem heutigen Wissen nochmal aufnehmen?
Nein, definitiv nicht.
Verschwindet das Weirdshouse nun?
Mit Sicherheit nicht. Partys, Stammtische, Messen, Workshops sind nicht aus der Welt und nicht plötzlich uninteressant geworden.
Alles hat seine Zeit und eben auch diese Dinge. Man sieht sich ;-)
(Und weil ich das tatsächlich schon gefragt wurde: Nicht unter jeder grünen Puppy-Maske steckt ein Weirdshouse :-) )
...und schon gibt es gute Neuigkeiten.
Mich haben viele Nachrichten erreicht, zu den einsteigerfreundlichen Playpartys, auf denen man auch mal an die Hand genommen wird und was gezeigt bekommt.
Letztes Wochenende haben mein Mann und ich das Refugium in Neumüster besucht und nachdem wir als erstes mal festgestellt haben das dort, gleich am Einlass Post-/&Folgenkarten von KdU ausliegen, mit dem Betreiber über unsere Idee und unser Konzept gesprochen und sind auf sehr begeisterte Resonanz gestoßen.
Drei Tage später haben wir uns dann getroffen, um die finalen Bedingungen auszuhandeln und... Siehe da:
Am 03.05.2024 geht es los. Und dann wird es immer am ersten Freitag im Monat, die dunkelbunte BDSM Nacht im Refugium geben. Selbstverständlich immer mit ausreichend Ansprechpartnern für Einsteiger und Interessierte und verschiedenen, kleinen Workshops (im Preis enthalten), die optional auf der Veranstaltung besucht werden können.
Alle Interessierten finden die Veranstaltung im JC, auf Fl oder in der SZ.
Wir freuen uns, wenn sich der Eine oder die Andere traut dazu zu kommen!
Liebe Grüße Ina
Gut zwei Monate sind jetzt um seit der Veröffentlichung der Folge - und ich versuche mal ein Resumé zu ziehen.
Als Wichtigstes: Dieses ganze Projekt "Eine Podcast-Folge mit mir" war von der Entstehung der Idee vor ungefähr einem Jahr bis zum heutigen Zeitpunkt ein unglaublicher Schritt Persönlichkeitsentwicklung für mich und hat mich dazu gebracht, mich nochmal genauer mit dem Fragenkomplex "Was will ich eigentlich und warum?" zu beschäftigen. Ein tolle Erfahrung, für die ich wahnsinnig dankbar bin. Die kann man gar nicht in monetäre Einwürfe in den Sammelhut des Podcasts umrechnen.
Was mich etwas kalt erwischt hat war die Tatsache "Folgenlänge". Ich war von anderen Podcasts gewöhnt, dass man halt "so lange spricht wie Themen da sind" - und als es dann nach 2-3h auf dem Sofa hieß "wir müssten langsam mal zu einem Ende kommen" dachte ich "Oh schade, wir haben uns doch gerade erst warmgeplaudert, jetzt kämen wir doch erst zu den spannenden Themen!". Das ist überhaupt kein Vorwurf, ich habe inzwischen die Hintergründe dafür auch völlig verstanden und teile sie, aber wenn mir das vorher bewusst(er) gewesen wäre hätten wir glaube ich weniger Zeit mit "wie kam ich da hin wo ich heute bin" und mehr Zeit mit "was mache ich eigentlich gerade so" verbracht.
Die "Haupt-Themen" der Folge sind daher glaube ich "Hund" und "Strom". "Hund" hatte ich irgendwie für mich schon vor ein paar Jahren abgeschlossen und kaum noch auf der Agenda, dazu kamen unglaublich viele und ausschließlich positive Rückmeldungen. Die freuten mich alle wahnsinnig und führten dazu, dass "Hund" jetzt in meinem "aktuellen SM" auf einmal durchaus wieder Thema ist, was spannende neue Optionen eröffnet, zu denen ich ohne den Podcast nie gekommen wäre.
Das andere große Thema (das es auch heute noch für mich ist) "Strom" bekam... quasi gar keine Rückmeldungen. Was mich total wunderte. Scheint doch noch irgendwie relativ nischig zu sein. Da hat man schonmal jemanden der das beruflich macht und... niemand nutzt die Chance den als Wissens- oder Erfahrungsquelle zu benutzen. Ich habe ja bei den Ausblicken gesagt, dass ich in Zukunft glaube ich mehr "oben" spielen möchte - irgendwann letztens kam mir die Idee für einen "Hands-on" Workshop "Elektro". Wenn sich da Interessenten für fänden: Ich bräuchte ein BWO ("BereitWilligesOpfer" aka "Labor-Versuchstier"), das ich ein bißchen festbinden kann, und für das es ok ist während an ihm die Auswirkungen von unterschiedlichen Elektrodenmaterialien, -geometrien und Impulsformen demonstriert werden darüber ausführlich zu berichten was sich wie anfühlt. So richtig tief Details Praxis und Hintergrundwissen. Falls da jemand Bedarf hat (und auch gleich Räumlichkeiten, Interessenten und ein Labor-Versuchstier dazu)... einfach melden. Ich könnte mir vorstellen da durchaus Spaß am "Evil Doctor" im weißen Kittel zu haben, auch wenn naturgemäß bei so einer Veranstaltung wenig Platz für "in der Rolle" vorhanden und viel Platz für "auf Augenhöhe kommunizieren was sich wie anfühlt" nötig ist.
Wink mit der kanadischen Blockhütte: Also wenn Sebastian nochmal Lust hat könnte ich mir irgendwann sehr gut einen Teil 2 vorstellen "was seitdem geschah und was gerade so aktuell ist", auch wenn ich glaube dass er mehr als ausreichend versorgt ist mit Leuten, die als Kandidaten für eine eigene "Erstfolge" in Frage kommen. Und nach der Erfahrung, die das für mich war gönne ich wirklich jedem der daran Interesse hat von Herzen und mit deutlich höherer Priorität eine eigene "Erstfolge" als eine "Zweitfolge" mit mir. Und keine Angst: Sebastian macht das absolut super, sympathisch und maximal professionell - und in meinem Leben hat sich nach diesem "Outing vor gefühlten Tausenden von wildfremden Menschen" erstaunlich wenig geändert.